KOMMENTAR · CITYBAHNHOF: Eine neue Herkulesaufgabe

Nach Münsterplatz, Stadtbibliothek und Neue Mitte jetzt also erneut eine Herkulesaufgabe in der Ulmer Innenstadt: Citybahnhof. Hinter diesem Begriff steckt mehr, als dass in absehbarer Zeit nur ein modernes Bahnhofsgebäude entsteht. Es geht darum, ein Stadtquartier komplett neu zu entdecken und eine Ordnung zu definieren für ein Stück Stadt, das ein Viertel der Größe der Innenstadt hat.

Citybahnhof heißt, neben der Innenstadt einen zweiten Mittelpunkt zu schaffen. Beim Architektenworkshop am Wochenende ist deutlich geworden, dass es um die Idee geht, die heute trennende Wirkung der Bahnanlagen aufzuheben. Das heißt, dass die beliebig wirkende großräumige Zusammenballung von Funktionen und Gebäuden im und rund um den Hauptbahnhof aufzuheben und in städtebauliche und funktionale Strukturen zu bringen ist

Das Projekt steht ganz am Anfang. Erst an der Vorstufe der gedanklichen Entwicklung dessen, was sein könnte. Dass sich 20 Architekten und Stadtplaner um den Lohn einer Butterbrezel und einer Tasse Kaffee dafür zwei Tage Zeit nehmen, verdient Beifall. Und weckt Zuversicht: Schon einmal war ein solcher Architektenworkshop Ausgangspunkt und Initialzündung für die Gestaltung eines neues Stücks Stadt, nämlich keines geringeren als der Neuen Mitte. Zu schön wäre es, gelänge im Fall Citybahnhof auch einmal einem Büro aus der Region der große Wurf, wenn es an die Realisierung geht. HANS-ULI THIERER

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